Kickl-Entlassung: Drexler sieht "Märtyrer-Rolle"
Die Entlassung von Herbert Kickl als Innenminister im Jänner 2019 durch Bundeskanzler Sebastian Kurz hat für viel Aufsehen gesorgt. Während die ÖVP von "Vertrauensverlust" sprach, sah die FPÖ in Kickl ein Opfer politischer Intrigen. Jetzt äußerte sich auch der ehemalige SPÖ-Chef Christian Kern zu dem Thema und sprach von einer "Märtyrer-Rolle", die Kickl nach seiner Entlassung eingenommen habe.
Kern: Kickl inszeniert sich als Opfer
In einem Interview mit dem ORF-Radio sagte Kern, dass Kickl sich nach seiner Entlassung als Opfer eines politischen Komplotts inszeniert habe. Diese Strategie sei ihm gelungen, denn Kickl sei nach wie vor eine einflussreiche Figur in der FPÖ. "Kickl hat es geschafft, sich in der Rolle des Opfers zu etablieren. Das hat ihm viel Sympathie eingebracht und er ist dadurch in der FPÖ stärker geworden", so Kern.
Kickl: "Unrecht wurde mir angetan"
Kickl selbst hat die Kritik an seiner Entlassung stets zurückgewiesen. Er betonte, dass ihm "Unrecht" angetan worden sei und er unschuldig sei. Auch heute sieht er sich als Opfer eines politischen Prozesses. "Ich wurde ohne Grund entlassen. Es war ein politisches Kalkül, das dahinter stand", sagte Kickl in einem Interview.
Die Hintergründe der Entlassung
Die Entlassung Kickls erfolgte im Kontext der Ibiza-Affäre, in der FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und der FPÖ-Generalsekretär Johann Gudenus auf einem Video in Korruption verwickelt waren. Die Affäre führte zum Rücktritt der FPÖ-Regierung und löste eine politische Krise in Österreich aus. Kickl wurde zwar nicht direkt in die Affäre verwickelt, doch Kurz argumentierte, dass er ihm nicht mehr vertraue.
Folgen der Entlassung
Die Entlassung Kickls hatte weitreichende Folgen. Die FPÖ verlor in Umfragen deutlich an Zustimmung und ist seither in der Opposition. Kickl selbst hat seine politische Karriere fortgesetzt und ist seit 2020 Generalsekretär der FPÖ. Seine Rolle als "Märtyrer" hat ihm dabei geholfen, sich innerhalb der Partei zu etablieren und seinen Einfluss zu festigen.
Fazit
Die Entlassung von Herbert Kickl ist bis heute ein umstrittenes Thema. Während die ÖVP von "Vertrauensverlust" sprach, sieht die FPÖ in Kickl ein Opfer politischer Intrigen. Die Entlassung hat zu einer politischen Krise in Österreich geführt und die FPÖ nachhaltig geschwächt. Kickl selbst hat sich in der Rolle des Opfers etabliert und ist seitdem eine einflussreiche Figur in der Partei. Die Debatte um seine Entlassung ist ein Zeichen für die tiefen Gräben in der österreichischen Politik.