Neues Strafmaß für Menendez-Brüder gefordert: Staatsanwalt fordert lebenslange Haft für beide
Die Geschwister Robert und Erik Menendez, die 1989 ihre Eltern in ihrem kalifornischen Anwesen ermordeten, könnten bald lebenslang hinter Gitter verbringen. Die Staatsanwaltschaft hat gegen den ursprünglichen Freispruch aufgrund von „verminderter Schuldfähigkeit“ Berufung eingelegt und fordert nun eine deutlich höhere Strafe für die Brüder.
Was geschah 1989?
Im August 1989 wurden José und Kitty Menendez, die Eltern von Robert und Erik, in ihrem Zuhause erschossen. Die Brüder gaben zunächst an, sie seien Opfer eines Einbruchs geworden. Doch schnell wurden Ungereimtheiten in ihrer Geschichte deutlich und die Ermittlungen richteten sich gegen die beiden Söhne.
Der lange Weg zum Strafmaß
Die erste Verhandlung endete 1994 mit einem Freispruch aufgrund von „verminderter Schuldfähigkeit“. Die Geschworenen waren davon überzeugt, dass die Brüder unter den psychischen Folgen von sexuellen Übergriffen durch ihren Vater handelten. Die Brüder verbrachten jedoch mehrere Jahre im Gefängnis.
Im Jahr 2017 wurde jedoch ein neuer Prozess gegen die Menendez-Brüder angeordnet. Dieses Mal wurde Robert zu 24 Jahren und Erik zu 21 Jahren Haft verurteilt.
Die aktuelle Situation: Staatsanwalt will härtere Strafe
Der aktuelle Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles, George Gascón, argumentiert, dass die Brüder aufgrund der Schwere ihrer Verbrechen lebenslang im Gefängnis bleiben sollten. Gascón betont, dass die ursprünglichen Freisprüche, die sich auf psychische Beeinträchtigungen durch den Vater beriefen, unzureichend waren. Er argumentiert, dass die Brüder ihre Eltern kaltblütig ermordet haben, um an deren Vermögen zu gelangen.
Was erwartet die Menendez-Brüder?
Derzeit ist unklar, wie sich der Kampf um eine höhere Strafe für die Menendez-Brüder entwickeln wird. Die Verteidiger der Brüder argumentieren weiterhin, dass die Brüder unter den Folgen der sexuellen Übergriffe durch ihren Vater litten und somit ihre Handlungsfähigkeit eingeschränkt war. Die Entscheidung des Gerichts über die Strafhöhe wird mit Spannung erwartet.
Dieser Fall wirft wichtige Fragen nach dem Strafmaß für Taten mit verminderter Schuldfähigkeit auf. Auch die Frage nach der Rolle von sexuellen Übergriffen in der Entstehung von Gewaltverbrechen ist ein wichtiger Aspekt, der im Rahmen des Prozesses und der anschließenden Strafmaßdiskussion im Fokus steht.